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Handbüchlein der Moral, (2) Einunddreißig bis Dreiundfünfzig

Foto eines Buchs mit Aufdruck „Epiktet, Handbüchlein der Moral”

Die Lehrsätze 31 bis 53 aus einer deutschen Übersetzung des Handbüchlein der Moral von Epiktet, übersetzt von Kurt Steinmann.

Das Buch beinhaltet insgesamt 53 Lehrsätze, die sich in ihrem Inhalt zum Teil stark überschneiden. Aufgeschrieben wurden sie von einem Schüler des Epiktet, Lucius Flavius Arrianus; Epiktet selbst hinterließ keine Schriftstücke.
Die Lehrsätze spiegeln Epiktets Biographie als ehemaligen Sklaven wider und seine Weltanschauung und Moral als vertreter der Stoa. Sie sind dabei einfach und anschaulich formuliert und haben den Anspruch alltagstauglich zu sein.

Varianten des Textes sind frei verfügbar z.B. bei Projekt Gutenberg oder Zeno.org.

31 — Frömmigkeit

Was die Frömmigkeit gegenüber den Göttern betrifft, so wisse, dass es hauptsächlich darauf ankommt, richtige Vorstellungen über sie zu haben: dass sie existieren und das Weltall gut und gerecht regieren und dass du die Bereitschaft haben musst, ihnen zu gehorchen und dich allem, was geschieht, zu fügen und freiwillig zu folgen, in der Überzeugung, dass es von der vollkommensten Einsicht zum Ziel geführt wird. Dann wirst du die Götter nämlich niemals tadeln und ihnen vorwerfen, sie kümmerten sich nicht um dich.