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Handbüchlein der Moral, (1) Eins bis Einunddreißig

Foto eines Buchs mit Aufdruck „Epiktet, Handbüchlein der Moral”

Die ersten 31 Lehrsätze aus einer deutschen Übersetzung des Handbüchlein der Moral von Epiktet, übersetzt von Kurt Steinmann.

Das Buch beinhaltet insgesamt 53 Lehrsätze, die sich in ihrem Inhalt zum Teil stark überschneiden. Aufgeschrieben wurden sie von einem Schüler des Epiktet, Lucius Flavius Arrianus; Epiktet selbst hinterließ keine Schriftstücke.
Die Lehrsätze spiegeln Epiktets Biographie als ehemaligen Sklaven wider und seine Weltanschauung und Moral als vertreter der Stoa. Sie sind dabei einfach und anschaulich formuliert und haben den Anspruch alltagstauglich zu sein.

Varianten des Textes sind frei verfügbar z.B. bei Projekt Gutenberg oder Zeno.org.

1 — Worüber wir gebieten und worüber wir nicht gebieten

Über das eine gebieten wir, über das andere nicht. Wir gebieten über unser Begreifen, unsern Antrieb zum Handeln, unser Begehren und Meiden, und, mit einem Wort, über alles, was von uns ausgeht; nicht gebieten wir über unsern Körper, unsern Besitz, unser Ansehen, unsere Machtstellung, und, mit einem Wort, über alles, was nicht von uns ausgeht.

Worüber wir gebieten, ist von Natur aus frei, kann nicht gehindert oder gehemmt werden; worüber wir aber nicht gebieten, ist kraftlos, abhängig, kann gehindert werden und steht unter fremdem Einfluss.